Liebe Kolleg*innen,
wer von uns "Gemeindeleuten" kennt es nicht: kaum ist Weihnachten vorbei, schon sitzt man Anfang Januar wieder am Laptop und schreibt das Vorwort für den neuen Gemeindebrief. Ostern scheint noch so weit weg… Zwischen Sternen, Krippe und anderer Weihnachtsdeko fällt mein Blick auf eine Weihnachtskarte mit einer Kinderzeichnung, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat: „Jesus ist das Licht der Welt und der braucht überhaupt keine Batterien.“
Abgesehen von der „fränkischen“ Schreibweise bemerke ich, dass der Jesus auf der Karte nicht gerade wie ein neugeborenes Baby aussieht. Eher wie ein Erwachsener, umrahmt von so viel Licht erinnert es mich irgendwie an den auferstandenen Jesus. Ist hier, auf dieser Weihnachtskarte, etwa ein kleiner Hinweis auf Ostern versteckt?
Die Urchristen haben das Weihnachtsfest gar nicht gefeiert. Geburtstage waren scheinbar nichts Besonderes. Aber Jesus Auferstehung, die wurde gefeiert und zwar nicht nur einmal im Jahr: die Apostelgeschichte berichtet: Am ersten Tag der Woche waren sie versammelt, um das Brot zu brechen. Jeden Sonntagmorgen Abendmahl und Feier des auferstandenen Christus (Apg. 20,7).
Oder wie eine Kollegin neulich so schön gesagt hat: Ohne Ostern wäre Weihnachten nur Kindergeburtstag!
Was wäre die Botschaft von Weihnachten, wenn dieser Jesus eines Tages – alt oder jung – gestorben und begraben wäre, ohne Aufhebens, ohne Auferstehung und ohne jetzt bei uns zu sein?
Aber was wäre Ostern, wenn wir nicht durch Weihnachten wüssten: Jesus ist wahrer Mensch, verletzlich und sterblich wie wir alle und auch Gottes Sohn?
Beides hängt doch ziemlich eng miteinander zusammen. An Weihnachten und an Karfreitag heißt der Tagesspruch beide Male:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! ( Johannes Kapitel 3 Vers 16)
Frohe Ostern wünscht Ihre/ Eure
Karin Müller
(Dipl. Rel.Päd.)