Wenn wir Ostern hören, denken die meisten von uns wohl unwillkürlich an Eier und Hasen. Der Schmetterling ist ein eher unbekanntes Symbol für die Auferstehung, aber dennoch keine Erfindung unserer modernen Zeit. Er wurde sozusagen erst wiederentdeckt:
Im ehemaligen Schottenkloster von Regensburg hing ein gotisches Kruzifix. Es ist vermutlich um 1320 in Paris hergestellt worden, also 700 Jahre alt, künstlerisch nicht wirklich besonders und war auch schon ziemlich verwittert. 1991 wurde es restauriert – und da machte man eine sensationelle Entdeckung. Der Restaurator Rupert Karbacher bemerkte, dass aus dem Hinterkopf des Gekreuzigten eine grüne Schnur hervorlugt. Er zog vorsichtig und da öffnete sich eine Luke. Im Hinterkopf der Figur des Gekreuzigten war ein Hohlraum. Darin lag ein Lederbeutel, den der Künstler dort hineingelegt hatte. 4 mal 5 cm groß. Man öffnete den Beutel und staunte nicht schlecht: Ein bunter Schmetterling kam zum Vorschein. Eine feuervergoldete Emailarbeit aus Silber. Der Künstler hat auf den Flügeln des Schmetterlings die Kreuzigung Jesu dargestellt. Seine Mutter Maria hält ihre linke Hand vor die Brust, die Rechte streckt sie klagend von sich. Ihr gegenüber schlägt sich Jesu Lieblingsjünger Johannes seine Hände trauernd vors Gesicht.
Was für eine geniale Idee: Der Schmetterling als Symbol der Verwandlung zu einem ganz anderen Leben steckt der Künstler dem Gekreuzigten in den Hinterkopf. Der Künstler und die Mönche im 14. Jh. und wir nach der Renovierung wissen: Jesus hat schon als er blutend am Kreuz hängt die Auferstehung im Hinterkopf. Das neue Leben, das wie ein Schmetterling ist. Ganz neu und bunt und frei. Das ist sein großes Geheimnis.
In diesem Sinne wünschen wir euch und
Ihnen ein frohes Osterfest!
Der VERK Vorstand